Familienbetrieb in der 5. Generation
Jörg Engels betreibt den Finkenberger Hof als landwirtschaftlichen Betrieb in der 5. Generation. Der staatlich geprüfte Landwirt hat sich mittlerweile auf Ackerbau und hauptsächlich auf Kartoffeln spezialisiert.
Noch sein Vater Helmut Engels betrieb den Hof mit Viehhaltung und den damals allgemein üblichen landwirtschaftlichen Erzeugnissen – bis auf Kartoffeln. Ab den 90er Jahren tastete man sich vorsichtig an den Anbau von Kartoffeln heran, erst in einer kleinen Menge für den „Ab-Hof-Verkauf“, dann wurde der Handel weiter ausgebaut. Heute ist die Knolle das Hauptbetätigungsfeld des Betriebs von Jörg Engels auf dem Finkenberger Hof.
Als engagierter und moderner Landwirt legt er größten Wert auf die gleichbleibende Qualität seiner Produkte. 
Der Betrieb ist QS-Zertifiziert und wird jährlich überprüft.
Im Herzen des rheinischen Kartoffelanbaugebiets werden die Kartoffeln mit intensiver Fleischfarbe und vollem Geschmack ganzjährig angeboten.

Seit 2020 ist der Anbau um Möhren erweitert worden, 2021 um Zwiebeln. So wird der Finkenberger Hof mit seinem Hofladen, der Marktschwärmerei und dem Hofautomaten mit immer neuen Ideen von Jörg und Kira Engels bewirtschaftet. Mittlerweile lebt auch die 6. Generation auf dem Hof und sicher entstehen auch hier mit der Zeit neue Impulse.
Heimat im Rheinland
Der Finkenberger Hof liegt im südlichen Stadtteil Wickrathberg von Mönchengladbach. Am Nordrand der Niederrheinischen Bucht befindet sich der Ort in hochwassergeschützer Lage östlich der Niers auf einer Terrassenkante des Jüchener Lösshügellandes. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die kleine Ansiedlung zu einem lang gestreckten Reihendorf. Bis heute prägen historische Siedlungsformen und gewachsene Baustrukturen den Charakter von Wickrathberg.

Die Lösslehmplatten der Niederrheinischen Bucht legten schon früh den Grundstein für eine landwirtschaftliche Gunstlage.
Eine bewegte Geschichte
Der Finkenberger Hof gilt als eines der ältesten Gebäude in Mönchengladbach – er wurde im Jahre 1475 erstmals urkundlich erwähnt. Aus dem 16. Und 17. Jahrhundert sind weitere Nennungen überliefert, die überwiegend mit der Übergabe des Hofes als Lehen in Zusammenhang stehen oder finanzielle Beleihungen des Hofes betreffen.

1655 wird erstmals eine Teilung der gesamten Hofstelle aktenkundig, über Jahrhunderte hinweg ist immer wieder von der Vererbung und Belehnung nur einer Hälfte des Finkenberger Hofes die Rede.
Nach einem Brand im Dezember 1703 wurde der Hof im Jahre 1722 wieder aufgebaut.

1796 wurde der Finkenberger Hof nachts überfallen, die Einschusslöcher in der Decke zwischen Erdgeschoss und erstem Stock waren bei einer späteren Renovierung noch sichtbar.

Erst um 1888 scheint es zur endgültigen Teilung in zwei separate Hofstellen gekommen zu sein, die bis heute fortbesteht.
Gottfried Greiffenberg erwirbt damals die nördliche Hofstelle und legt damit den Grundstein für den heutigen landwirtschaftlichen Betrieb. Die Landwirtschaft des südlich angrenzenden Hofs wurde aufgegeben. 2008/09 wurde diese Anlage grundlegend saniert und einer neuen Nutzung zugeführt.
Seit dem Jahr 1986 sind die Wohnhäuser der beiden Hofteile des Finkenberger Hofs als Baudenkmale in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach eingetragen.

Foto:Rheydter Stadtpost - Samstag, 17. August 1957
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